1871 / 1872
In den Jahren 1871 und 1872 wurde von verschiedenen Seiten immer häufiger der Wunsch geäußert, das Feuerlöschwesen der Stadt Kellinghusen zu reorganisieren. Vorbild hierfür waren die zu diesem Zeitpunkt in Schleswig-Holstein, das zu dieser Zeit auch noch das heutige Nordschleswig umfaßte, bereits gegründeten 13 Feuerwehren. In unmittelbarer Nachbarschaft hatten sich 1870 die Freiwilligen Feuerwehren Itzehoe und Wilster gegründet.
Zu dieser Zeit traf aus Lüneburg eine Einladung an das hiesige Bürgermeisteramt ein, den vom 18. – 23. August 1872 stattfindenden Feuerwehrtag in Lüneburg durch einen Deportierten besuchen zu lassen. Dieser Einladung wurde Folge geleistet und der Maschinenfabrikant Franz Christian Hermann Wenck, von der Fleckenkommission gewählt, besuchte den Feuerwehrtag. Er nahm dort die verschiedenen Übungen, Geräte und Uniformen in Augenschein und orientierte sich sehr umfangreich über das Feuerwehrwesen.
Das Interesse war, nicht zuletzt auch durch die Berichterstattung von Herrn Wenck, zwischenzeitlich sehr groß geworden, und eine ganze Anzahl Kellinghusener Männer erklärte sich bereit, in einer Feuerwehr mitzuarbeiten.
Zum Zweck der Bildung einer Feuerwehr setzte sich Herr Wenck mit den Herren Ludolf Wessel-Möller und Heinrich Tietgens in Verbindung. Diese Herren traten als provisorisches Komitee zusammen, um sich über das Verfahren zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr zu einigen. Zu einem späteren Zeitpunkt traten dieser Kommission auch die Herren Nissen, Wichmann, Hingst und Harder bei.

5. September 1872
Am 5. September 1872 wurde die Kommission offiziell vom Fleckenkollegium bestätigt. Die Bestätigung war aber mit der Bedingung verknüpft, daß vorläufig keine finanzielle Unterstützung vom Fleckenkollegium verlangt wurde.

19. September 1872
Am 19. September 1872 traf sich die Kommission, nun offiziell in Amt und Würden, um 20.00 Uhr in der Tonhalle. Als Alterspräsident eröffnete Herr Wenck die Sitzung und gab einen Sachstandsbericht ab. In diesem Zusammenhang hob er noch einmal den großen Wert einer Feuerwehr hervor und erläuterte das Feuerlöschwesen. Danach arbeiteten diese Herren das vorläufige Statut für die Feuerwehr aus. Anschließend wurde ein öffentlicher Aufruf erlassen, in dem die Bürger der Stadt Kellinghusen aufgefordert wurden, sich zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr bei den Kommissionsmitgliedern zu melden. Die nächste Sitzung wurde für den 1. Oktober 1872 anberaumt. Auf dieser Sitzung wurde darüber abgestimmt, daß alle Männer, die sich für die Freiwillige Feuerwehr gemeldet hatten, auch aufgenommen werden sollten.

7. Oktober 1872
Am 7. Oktober 1872 trafen sich zum ersten Mal die Mitglieder der Kommission und die zukünftigen Mitglieder der Feuerwehr. Anwesend waren die Kommissionsmitglieder und 20 Mitglieder der Feuerwehr. Es wurde den Feuerwehrmitgliedern das Statut vorgestellt, beraten, in Kleinigkeiten ab geändert und genehmigt. Die Art der abzuhaltenden Übungen wurde festgelegt, und es wurde ein Ehrengericht gebildet. Danach wurden die Chargen (Führungskräfte) bestimmt: Hauptmann Herr Wenck, stellvertretender Hauptmann Herr VVessel-Möller, Führer der Steigerabteilung Herr Tietgens, Stellvertreter Herr Martens, Führer der Rettungsabteilung Herr Westphal, Stellvertreter Herr Hingst, Führer der Spritzenabteilung Herr Harder, Stellvertreter Herr Hasselfeldt, Führer der Wasserabteilung Herr Kock, Stellvertreter Herr Junge, Hornist Herr Dierk. Anschließend wurde beschlossen, die Übungen zukünftig jeden Donnerstag von 20.00 bis 22.00 Uhr abzuhalten.

10. Oktober 1872
Auf einer Versammlung am 10. Oktober 1872 war es dann endlich soweit, die Freiwillige Feuerwehr Kellinghusen wurde offiziell gegründet, der Dienstbetrieb wurde aufgenommen und die Mannschaften wurden auf die einzelnen Abteilungen aufgeteilt, eine Disziplinarordnung wurde erlassen.

19. Oktober 1872
Am 19. Oktober 1872 kam die Kommission mit den Führern zusammen, um folgendes zu beschließen: 1. Beantragung von Mitteln bei der Verwaltung, 2. die Führer der Wehr sollten offiziell gewählt werden. Beide Anträge wurden angenommen.

20. Oktober 1872
Am 20. Oktober nachmittags führte die Wehr ihre erste Hauptübung durch.

27. Oktober 1872
Am 27. Oktober wurde offiziell das erste Mal vom Wehrvorstand gesprochen. Er wurde gebildet vom Hauptmann, seinem Stellvertreter, den vier Abteilungsführern und dem Schriftführer. Auf dieser Sitzung wurden die Chargen offiziell gewählt.

28. Oktober 1872
Am 28. Oktober 1872 beschloß die Kommission, der Stadt mitzuteilen, daß sich die Feuerwehr gegründet habe und bat aus dem Amt entlassen zu werden, da ihre Aufgabe abgeschlossen war.

30. Januar 1873
In der Fleckenvertretersitzung vom 30. Januar 1873 wurden für die Freiwillige Feuerwehr, für das genannte Jahr, 86 Thaler und 6Sgr. und 61 Thaler und 6 Sgr. für das Jahr 1874 evtl. in Aussicht gestellt. Außerdem wurde die große Spritze der Freiwilligen Feuerwehr übergeben.

Die Nachtübung
Im März 1873 wurde anläßlich einer Nachtübung der Freiwilligen Feuerwehr beschlossen, daß der Bürgermeister mit dem Hauptmann der Feuerwehr Rücksprache zu nehmen habe und ihm zur Pflicht mache, dafür zu sorgen, daß durch das etwaige Publikum, namentlich beim Werk- und Armenhaus, nichts ruiniert werde.

06. März 1873
Am 6. Mai 1873 erhielt die junge Wehr ihre Feuertaufe beim Brand des Kirchenturms der Breitenberger Kirche. Bei diesem Einsatz war die Wehr schon mit 34 Mann im Einsatz. Vom Branddirektor wurden der Wehr für ihre guten Leistungen ein Betrag von 40 Thalern überwiesen. Von der Jacobi Pfannengilde bekam die Wehr weitere 20 Thaler.

11. Mai 1873
Am 11. Mai 1873 wurde der erste Appell der Wehr durchgeführt, anwesend waren 32 Mann. Hier wurden die für Brandeinsätze zur Verfügung stehenden Geräte vorgestellt.

18. Mai 1873 – Die erste eigene Feuerspritze
Am Nachmittag des 18. Mai 1873 war überall in der Stadt das Feuerhorn zu hören. Die beim Gerätehaus eintreffenden Kameraden mußten aber nicht, wie erwartet, zu einem Feuer ausrücken, sondern sollten an diesem Tag ihre zweirädrige Karrenspritze übernehmen. Mit 36 Mann zog die Wehr nach Wrist, um auf dem Bahnhof die Spritze in Empfang zu nehmen.

01. September 1873 – Das Angebot
Am 1. September 1873 unterbreitete die Wehr den Nachbargemeinden folgendes Angebot. Die Freiwillige Feuerwehr Kellinghusen ist bereit unter folgenden Bedingungen ihren Ortschaften in Feuersnot Hilfe zu leisten: 1. Es sind Wagen und Pferde zur Verfügung zu stellen, um die Feuerwehr abzuholen 2. Die Feuerwehr ist mit ihren Geräten wieder zurückzubefördern, sobald diese es wünscht. 3. Jedesmal, wenn die Hilfe in Anspruch genommen wurde, ist eine Vergütung von 30 Thalern an die Feuerwehrkasse zu entrichten, dies auch dann, wenn die Feuerwehr nicht zum Einsatz kommt. Dauert das Feuer länger als 60 Stunden, dann sind 60 Thaler zu entrichten, da dann auch jeder Feuerwehrmann einen Thaler zu beanspruchen hat.

Der Prozess
Erst zwei Jahre alt und schon vor Gericht! Es kommt zu einem Prozeß, angestrengt von der Freiwilligen Feuerwehr Kellinghusen gegen die Preußische Nationalversicherungsgesellschaft in Stettin. Grund für den Prozeß sind ausstehende Zahlungen der Versicherung an die Wehr für geleistete Löschhilfe. Die Wehr verliert diesen Prozeß wegen Formfehlern. Nicht sie hätte vor dem Amtsgericht Kellinghusen klagen dürfen, sondern die Stadt. Auf dem Vergleichwege bekommt die Wehr aber letztendlich doch ihr Geld.

19. September 1874 – Der Kaiser kommt!
Am 19. September 1874 reiste Kaiser Wilhelm I. mit der Bahn von Altona nach Kiel. Die Wehr hatte beschlossen, eine Abordnung in Uniform auf den Bahnhof Wrist zu entsenden, um dort den Kaiser zu empfangen. Zu diesem Empfang waren 38 Mitglieder der Wehr angetreten. Kaiser Wilhelm I zog anläßlich dieses Empfanges über den Landrat Erkundigungen über die Wehr ein.

08. Januar 1875 – Der erste Feuerwehrball
Am 8. Januar 1875 wurde der erste Feuerwehrball in der Geschichte der Wehr in der Tonhalle durchgeführt.

13. August 1876 – Der erste Provinzialfeuerwehrtag
In Itzehoe fand am 13. August 1876 ein Provinzialfeuerwehrtag statt, an dem sich die FF Kellinghusen mit 32 Kameraden beteiligte.

25. Dezember 1876 – Der Führerhelm
Am Abend des 25. Dezember 1876 bewegte sich ein Fackelzug durch die Stadt. Die Wehr war auf dem Weg zu Hauptmann Wenck. Dem Hauptmann sollte an diesem Abend feierlich ein Führerhelm überreicht werden.

Anfang 1879
Im Jahre 1879 verfügte die Wehr über 75 aktive Mitglieder und über 68 soziale Mitglieder (Passive Mitglieder).

31. Mai 1879
Am 31. Mai 1879, auf der Generalversammlung, wurde der Antrag gestellt, daß die Mitglieder gegen Unfälle versichert werden sollen. Der Antrag wurde vertagt.

29. Februar 1880
Am 29. Februar 1880 wurde im Kommando folgendes beschlossen: Bei Zuspätkommen und Fehlen bei Übungen, Versammlungen etc. wird streng bestraft. Bestraft wird, wer nach Verlesen der Anwesenheit ohne ausreichende Entschuldigung fehlt, ganz fehlt oder zu spät kommt.

1. Mai 1880 – Kellinghusen und die Wehr in Zahlen:
2420 Einwohner 277 Wohnhäuser
8 Chargierte 16 Steiger 44 Spritzenleute
2 Hornisten 66 Passive
1 Fahrspritze Druck, Bj. 1871, Hersteller Carlshütte Rendsburg
1 Fahrspritze Saug u. Druck, Bj. 1872, Hersteller Lutze Berlin
1 Schlauchwagen mit 200 Meter Schläuchen
1 Steigerwagen mit 2 einholmigen Leitern u. 3 Anfaßleitern
1 Rettungsapparat,
12 Feuerpatschen
4 Dachhacken

13. Oktober 1880
Da am 10. Oktober 1882, dem 10jährigen Gründungstag, keine Musik zu bekommen war, verlegte man das Fest auf den 13. Oktober 1882. Um 16.00 Uhr trat die Feuerwehr an, um die Geräte zum neuen Spritzenhaus zu schaffen, welches der Wehr von Bürgermeister Jargstorff zur Benutzung übergeben wurde. Um 18.00 Uhr erfolgte ein Fackelzug durch die Stadt. Um 20.00 Uhr begann der Ball. Es beteiligten sich daran 66 aktive und ca. 25 passive Mitglieder.

15. November 1888
Auf der Generalversammlung am 15.11.1888 fragte der Gemeindevorsteher von Mühlenbarbek an, ob die Freiwillige Feuerwehr Kellinghusen auch bei Gewitter nach Mühlenbarbek ausrücken würde, wenn dort ein Feuer ausbricht. Die Frage wurde mit nein beantwortet.

14. Februar 1890
Im Januar 1890 beschließt die Wehr den Ball am 14.2.1890 abzuhalten. Der Eintrittspreis wird auf RM 0,80 festgesetzt. Eine Damenkarte soll frei sein, jede weitere Damenkarte soll mit RM 0,30 bezahlt werden.

20. September 1892
Auf der Generalversammlung am 20.9.1892 wurde unter Tagesordnungspunkt 4 beschlossen, das 20jährige Stiftungsfest solange zu verschieben, bis die Beschränkungen aus Anlaß der Cholera wieder aufgehoben werden. Am 20. und 21. Oktober 1892 ist es soweit, daß Stiftungsfest wird durchgeführt. Das Programm sah wie folgt aus:
Samstag, 20.10.1892 um 20.00 Uhr Kommerz. Sonntag, 21.10.1892 um 06.00 Uhr Weckruf, nachmittags 15.00 Uhr Antreten beim Spritzenhaus, Abmarsch zur Brauerei Clausthal. 15.30 Uhr Schulübung und Manöver bei der Brauerei. Anschließend Festmarsch durch die Stadt und Kommerz im Kaisersaal. Abends Ball im Kaisersaal und in der Tonhalle. Als Gäste waren anwesend Mannschaften der Wehren Wrist, Breitenberg, Mühlenbarbek, Lohbarbek, Lockstedt, Hennstedt, Rade, Brokstedt.

22. Oktober 1894
Auf der Generalversammlung am 22. Oktober 1894 teilte der Hauptmann der Wehr mit, daß in Schleswig ein Städteverband Freiwilliger Feuerwehren gegründet worden war. Bis zum 22. Oktober 1894 sind diesem nur drei Städte beigetreten. Eine bei der Wehr eingegangene Aufforderung zum Beitritt sollte abgelehnt werden.

1894 – Kellinghusen u. die Wehr in Zahlen
3.560 Einwohner 440 Wohnhäuser
8 Führer 20 Steiger, Rohrführer u. Retter
39 Spritzenmannschaft 5 Hornisten 40 Passive
1 Saug- u. Druckspritze
2 Spritzen ohne Saugwerk
1 Schlauchwagen mit 650 Meter Hanfschläuche
2 Gerätewagen
2 Haken (Steiger) Leitern
4 Haltehaken
1 freistehende Leiter, Länge 9 Meter
1 Rauchbrille u. Mundschwamm
12 Feuerpatschen
8 Laternen
5 Signalhörner
13 Nebelhörner
2 Schadensfeuer im eigenen Ort
8 Übungen
8 Teilnehmer am Samariterunterricht RM
2,— Mitgliedsbeitrag für passive Mitglieder
Zuschuß der Stadt vom 1.4.1892 – 31.12.1893 RM 390,—
Vermögen der Wehr RM 164,—

22. August 1896
Der Delegierte vom Kreisfeuerwehrtag in Horst, Vizehauptmann Klaus Reese erstattete Bericht, woraus unter anderem zu entnehmen war, daß der Beitrag zur Kreiskasse von 10 auf 15 Pfennig und zur Provinzialkasse von 2 auf 5 Pfennig für jedes Mitglied erhöht worden ist.

Die Stadt verweigert Zahlungen
Die Feuerwehr sandte jedes Jahr einen Vertreter zu den Feuerwehrtagungen der Provinz. Zu den Kosten der Delega- tion wurden von der Stadt 18,— Mark an die Feuerwehr zurückerstattet. Als im Jahr 1896 die Zahlung ausblieb, ging der damalige Hauptmann der Wehr zu dem neugewählten Bürgermeister, welcher kurz vorher sein Amt angetreten hatte und bat um die Erstattung der 18,- Mark. Dieses Ansinnen wurde vom Bürgermeister abgelehnt mit der Begründung, daß weder Mittel im Haushaltsplan hierfür vorgesehen seien, noch sei hierfür je ein Protokollbeschluß vorhanden. Als nach längerer Zeit die Zahlung der 18,— Mark nicht erfolgte, befaßte sich die Mitgliederversammlung der Wehr mit dieser Angelegenheit. Die passiven Mitglieder erklärten auf dieser Sitzung, daß sie ihre Beiträge zum Wohle der Wehr zahlten, aber nicht für Gerätereparaturen.
In einem Schreiben an den Bürgermeister wurde erklärt, daß alle Mitglieder der Wehr ihr Amt niederlegen würden, wenn nicht innerhalb von 4 Wochen die 18,— Mark von Seiten der Stadt gezahlt würden. Durch Vermittlung des damaligen Gemeindevorsteher von Overndorf, Johann Voß, wurde die Angelegenheit in Güte beigelegt.

13. November 1896
Auf der Kommandositzung am 13. November 1896 wurde der vom Bürgermeister verlangte Bericht über Einnahmen und Ausgaben der Wehr festgesetzt.

10. Oktober 1902
Am Freitag, den 10. Oktober 1902. Hauptmann H. Delfs und Kamerad M. Dierks feiern gleichzeitig ihre 30jährige Mitgliedschaft. Der Vizehauptmann Klaus Reese ist 25 Jahre aktives Mitglied in der Wehr und der Kamerad Hugo Kaeding 20 Jahren.
Die Feier begann morgens um 07.00 Uhr mit Musikständchen bei den genannten Jubilaren. Nachmittags wurde angetreten zur Kranzniederlegung an den Gräbern verstorbener Kameraden. Gegen Abend trafen die eingeladenen Gäste aus Wrist, Stellau, Breitenberg, Mühlenbarbek, Lohbarbek, sowie aus Elmshorn ein. Um 19.00 Uhr trat die Wehr zum Fackelzug an, um den Hauptmann Delfs, Spritzenmeister Klüver, und Bürgermeister Wendland abzuholen. Danach begann im Vereinslokal Tonhalle der Kommerz. Der Vorsitzende des Festkommitees eröffnete ihn mit einem Hoch auf die Gäste. Der Hauptmann Delfs erstattete einen Bericht über die Tätigkeit der Wehr in den letzten 30 Jahren. Im Anschluß daran hielt Bürgermeister Wendland seine Rede, verlieh an 11 Kameraden Dienstauszeichnungen und überreichte an die Kameraden Delfs und Klüver ein silbernes Ehrengeschenk. Nach weiteren Reden der Gäste begann der Ball, der bis ca. 04.00 Uhr dauerte. Die Bürger Kellinghusens hatten ihre Teilnahme an der Feier durch reichliches Flaggen bekundet.
Für besonders erwähnenswert hielten es die Chronisten noch, daß die Vertreter der Stadt Kellinghusen sich mit einer hochherzigen Spende von RM 100,— an der Feier der Wehr beteiligt hatten. Der Färbereibesitzer Junge hatte ebenfalls RM 50,— gespendet. Die Gesamtkosten für das Fest beliefen sich auf RM 164,98.

1903
Es gab um 1900 in Kellinghusen 2 Feuerwehrgerätehäuser-. Eines in Vorbrügge hinter der Meierei (bis Juni 1925) und ein zweites in der Bergstraße vor dem Friedhof, auf dem Grundstück der Kirche. Das Gerätehaus bei der Kirche war 1882 von der Firma Wichmann und Relling aus Wrist gebaut worden. Im Jahre 1903 mußte das Spritzenhaus auf Weisung des Kirchenvorstandes vom Grundstück der Kirche entfernt werden. Der Neubau erfolgte in der Schulstraße. Bemerkenswert war, daß der Schlauchturm umgelegt wurde und auf Rollen in die Schulstraße transportiert wurde.