Am Montagabend, 26.07.2021, zog ein Starkregenband mit Blitz und Donner direkt über Kellinghusen nordwärts. Obwohl der Spuk nach einer Stunde vorbei war, erforderte er die Tätigkeiten der Helfer bei fünf Einsätzen. Gegen 20.00 Uhr begann die Einsatzserie der rund 25 Feuerwehrleuten mit der Meldung „Straße unter Wasser“ in der Lehmbergstraße. 20 cm Wassertiefe erschwerten die Durchfahrt der Privatfahrzeuge. Durch das Öffnen der Gullys und der Entleerung der Schmutzkörbe konnte hier schnell geholfen werden. Der nächste Einsatz „Keller unter Wasser“ in einem Mehrfamilienhaus in der Stettiner Straße war undramatisch, da die Gerätschaften auf den Fahrzeugen den geringen Wasserstand im Kellergeschoss nicht wirklich beseitigen und die Kräfte unverrichteter Dinge wieder abrücken konnten. Gegen 20.20 Uhr wurden die Helfer in die Hauptdurchgangsstraße in Kellinghusen gerufen. Im Kurvenbereich in der Straße „An der Stör“ in Höhe des Störcenters war aufgrund des hohen Wasserstandes die Durchfahrt halbseitig nicht mehr möglich. Säubern der Gullys und Absperren von Teilbereichen entschärften hier die Situation.
Spektakulärer waren die beiden folgenden Einsätze. Gegen 21 Uhr erfolgten mehrere Blitzeinschläge im Stadtgebiet. In der Lindenstraße schlug ein Blitz in einen hohen Baum, dessen Energie einen an dessen Fuß stehenden Stromkasten komplett auseinanderriss. Dies geschah ca. 20 m vor den eingesetzten Kräften, die gerade einen sprudelnden Schachtdeckel mitten auf der Straße begutachteten. Die Kameraden wurden nicht verletzt. Sprühende Funken ließen zunächst den Gedanken aufkommen, dass das benachbarte Reetdachhaus in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Dies war glücklicherweise nicht so. Allerdings war die Stromversorgung in einigen Bereichen der Nachhäusern unterbrochen, sodass eine auf permanente Sauerstoffversorgung angewiesene ältere Frau in Gefahr war. Der Rettungsdienst wurde hinzugerufen, brauchte aber für die Person nicht weiter tätig zu werden. Die Vorbereitungen der Feuerwehr mit einem Stromaggregat hier zu helfen, konnten nach kurzer Zeit abgebrochen werden, da eine funktionierende Steckdose in Wohnungsbereich gefunden wurde.
Bei einem Feuerwehrkameraden in der Otto-Ralfs-Straße zerlegte der Blitzeinschlag den Router für den Telefon- und Internetanschluss. Der deutliche Brandgeruch ergab nach ausgiebiger Erkundung mit einer Wärmebildkamera keine weiteren Hinweise auf ein Feuer.
Nach ca. eineinhalb Stunden konnten alle Kräfte aus dem Stadtgebiet wieder einrücken.
Bei mildem, klarem Abendlicht mit Windstille erschien die vergangene Stunde mit ihren Einsätzen irgendwie unglaublich. Angesichts der verheerenden Zustände in anderen Gebieten Deutschlands waren dies relativ problemlose Hilfeleistungen ohne größeren Schaden.